Was ist Maskirovka im Bezug auf die Ukraine?
Der russische Präsident Wladimir Putin hat im Februar 2022 einen Großangriff auf die Ukraine gestartet, den er jedoch als „spezielle Militäroperation“ bezeichnete, um die „Entmilitarisierung und Entnazifizierung“ des Regimes in der Ukraine zu verfolgen. Das Ziel der laufenden Invasion ist laut Russland der „Schutz der Menschen, die seit acht Jahren von dem Regime in Kiew misshandelt und ermordet werden“.
Hier einige Zitate aus Putins verhängnisvoller Rede, in der er den Krieg mit der Ukraine ankündigte.
„Unsere Pläne sehen keine Besetzung ukrainischer Gebiete vor. Wir werden niemandem etwas mit Gewalt aufzwingen.“
„Was heute geschieht, entspringt nicht dem Wunsch, die Interessen der Ukraine und des ukrainischen Volkes zu verletzen. Es geht darum, Russland selbst vor denen zu schützen, die die Ukraine als Geisel genommen haben und versuchen, sie gegen unser Land und sein Volk zu benutzen.“
Die derzeitige Situation des militärischen Vorgehens Russlands in der Ukraine steht in krassem Widerspruch zu den obigen Erklärungen des Staatschefs, mit denen er seine jüngsten Aktionen rechtfertigt. An diesen Beispielen lässt sich die uralte russische militärische Täuschungstaktik, die „Maskirowka“, beispielhaft darstellen.
Maskirovka gehört seit Jahrhunderten zum Arsenal des russischen Militärs. Sie beinhaltet den Einsatz von Attrappen, Täuschungsmanövern, Leugnung, Desinformation und Täuschung, um den Feind in die Irre zu führen. Sie ist seit Jahrhunderten Teil des russischen Geheimdiensthandwerks, sogar schon vor der kommunistischen Ära. Sie wurde sogar an der von Zar Nikolaus II. gegründeten Militärschule gelehrt. Heute ist die Taktik, die eigenen Absichten unter dem Deckmantel einer gut durchdachten, manipulativen Kommunikation zu verschleiern, nicht nur ein russischer Trick, sondern wird von Geheimdiensten auf der ganzen Welt eingesetzt. Es ist nicht so, dass nur die Russen darauf zurückgreifen, sondern Geheimdienste auf der ganzen Welt nutzen das, was als ‚aktive Maßnahmen‘ oder psychologische Operationen bezeichnet wird, um dem Feind ihren Willen aufzuzwingen.
Aber Russlands Stärke bei dieser Taktik ist eindeutig: Das russische strategische Maskirovka-Konzept versucht, den Entscheidungsprozess des Gegners präventiv zu manipulieren und ihn in Richtung der gewünschten Ergebnisse zu lenken. Durch die Anwendung der Theorie der „reflexiven Kontrolle“ wird der Feind dazu gebracht, Entscheidungen zu treffen, die der Manipulator vorher festgelegt hat. Eine solche „Informationskonfrontation“ wird genutzt, um die öffentliche Meinung weltweit zu gewinnen und auch die einheimische Bevölkerung durch strategische Irreführung zu mobilisieren.